23.1.10

Rezension: Beth Kery - Holiday Bound

Erotica
BETH KERY
Holiday Bound

Samhain, E-Book, $4,45 (USA)

Angeline Kastakis freut sich seit Wochen auf den Weihnachtsurlaub mit dem älteren Mitch Carradine. Zugegeben, sie könnte seine Tochter sein, aber Mitchs charismatische Persönlichkeit stimmt Angeline zuversichtlich, dass sich während der Feiertage im Ski Ressort mehr entwickeln könnte. Allerdings hat sie die Rechnung ohne Mitchs Sohn Alex gemacht. Er ist Besitzer der Anlage und der Dritte im Bunde während des Urlaubs in der Anlage. Auf Grund von schlechten Wetterverhältnissen und getrenntem Anfahrtsweg, sind Alex und Angeline auf sich alleine gestellt. Alex traut seinen Augen nicht, als er in Angeline die Frau erkennt, für die er heimlich bereits seit Jahren schwärmt. Es würde genau den egoistischen Machenschaften von Mitch entsprechen, seine Beute an Weihnachten vor dem Sohn vorzuführen. Lange können Angeline und Alex das frostige Verhältnis nicht ertragen, zu groß ist die erotische Anziehungskraft zwischen ihnen. Nach und nach lernt Angeline eine andere Seite von Mitch kennen und verliebt sich zusehends in Alex. Als sich jedoch herausstellt, dass dieses „Alleinsein“ von Mitch arrangiert wurde, um seinem Sohn ein wohlüberlegtes Weihnachtsgeschenk zu überreichen, zieht sich Alex trotz der entwickelten Gefühle vollends von Angeline zurück.

Die Handlung von „Holiday Bound“ gehört mit diesem speziellen Vater-Sohn Zwist zu den ausgefalleneren Plotmöglichkeiten des Liebesromangenres. Schade ist nur, dass sich die Autorin nicht die Zeit genommen hat, ihre Idee auszubauen, um so den Charakteren etwas mehr Substanz und Leben einzuhauchen. Die klaren Highlights dieser Kurzgeschichte sind die Sexszenen, welche zahlreich vorhanden sind und an Erotik wenig zu wünschen übrig lassen. Verwöhnte und anspruchsvolle Kenner des Genres jedoch freuen sich immer über ein ausgewogenes Verhältnis von Sex und Handlung, auch bei einem erotischen Roman. In diesem Fall werden die Leser aber nur mit dem Notwendigsten abgespeist, einem egoistischen zweidimensionalen Vater, einem zu schnell gelösten Konflikt und viel Sport zwischen den Bettlaken. Wem der Sinn nach einer substantiellen Geschichte steht, sollte von diesem Buch lieber die Finger lassen, bei entsprechender Kompromissbereitschaft ist es allerdings möglich, sich über ein paar nette Lesestunden zu freuen. (KW)

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