Louise Voss: Mein Ein und Alles
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LOUISE VOSS
Mein Ein und Alles
Lifesaver
Bastei Lübbe, TB, 7,95 EUR
Nach mehreren Fehlgeburten ist Anna unendlich glücklich über die Geburt ihrer Tochter Holly. Aber das Baby lebt nur wenige Minuten. Monatelang zieht sich Anna von der Welt, Freunden und Familie zurück. Ihre Ehe leidet unter der unverarbeiteten Trauer. Da erreicht sie ein Brief: Vor Jahren hatte Anna einem Unbekannten Knochenmark gespendet. Nun bedankt sich ein gewisser Adam, dass sie damit seinem inzwischen fast fünfjährigen Sohn Max damals das Leben gerettet hat. Anna wird aus ihrer Lethargie herausgerissen. Sie möchte Max unbedingt kennen lernen und sehen, wie es ihm geht. Doch sie wählt nicht den geraden Weg. Statt sich mit dem Vater des Jungen in Verbindung zu setzen, holt sie Erkundigungen ein und schleicht sich in das Leben der beiden. Schon bald führt Anna ein Doppelleben: mit ihrem Mann auf der einen Seite, und Max und Adam, in den sie sich inzwischen verliebt hat, auf der anderen.
Louise Voss mutet ihrer Ich-Erzählerin starke emotionale Belastungen zu. Anna versucht lange Zeit, ihre zwei unterschiedlichen Leben voneinander abzuschirmen. Das Lügengespinst, welches sie dabei aufbaut, wird immer zerbrechlicher, bis sie sich gezwungen sieht, eine Entscheidung zu treffen. Die Dreiecksgeschichte und die Täuschungen setzen der Heldin sehr zu, einige ihrer Rechtfertigungen klingen selbst in ihren Ohren nur halbherzig. Gerade das lässt die Protagonistin – eine nicht durchgängig sympathische Person – so ehrlich und lebendig erscheinen. Die Geschichte entspricht keinem gängigen Liebesroman, die Beziehung von Anna zu Max und seinem Vater ist aber so ergreifend geschildert, dass das übliche Muster von Mann trifft Frau nicht wirklich vermisst wird. (TD)
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