29.10.09

Donnerstags-Filmkritik: Spooks - Im Visier des MI5

Crime
Spooks - Im Visier des MI5 (1/1, Heilige Rache)
Spooks (1/1 Thou Shalt Not Kill)
ZDFneo, TV, 2. November 2009, 22.30 Uhr


Tom Quinn ist Top-Agent in Sektion D des MI5. Als Beamter des britischen Inlandsgeheimdienstes kommt er, zusammen mit seinen Kollegen Danny Hunter, Zoe Reynolds und seinem Vorgesetzten Harry Pearce, immer dann zum Einsatz, wenn die innere Sicherheit des Landes gefährdet ist. Die Undercover-Arbeit ist seinem Privatleben dabei nicht gerade zuträglich, weil er vor anderen verbergen muss, wer und was er eigentlich ist. So kennen seine neue Freundin Ellie Simm und deren kleine Tochter Maisie ihn nur als Matthew Archer, einen Computerspezialisten, und sind manchmal schon verwundert, wenn er zu „Notfällen“ eilen soll. Die Explosion einer Autobombe ruft die Spezialisten um Tom auf den Plan. Wie sich herausstellt steckt die radikale Abtreibungsgegnerin Mary Kane hinter dem tödlichen Anschlag auf eine Ärztin. Zuvor hatte sie in den USA gewütet, wo ihr Mann und Mitstreiter zum Tode verurteilt wurde. Jetzt will die Fanatikerin mit Gewalt ihren Standpunkt in Großbritannien deutlich machen und hat sich deshalb mehrere Bomben verschafft. Der MI5 versucht in einem Wettlauf gegen die Zeit zu verhindern, dass sie sie einsetzen kann.

Über sieben Jahre hat es gedauert, bis endlich ein deutscher Free-TV-Sender mit der Ausstrahlung einer der meist gefeierten britischen Fernsehserien der letzten Zeit begonnen hat. Für Matthew Macfadyen, Hauptdarsteller in den ersten Staffeln, bedeutete „Spooks“ und die Rolle des Tom Quinn nicht nur den beruflichen Durchbruch, er fand am Set auch noch privat das große Glück mit Kollegin Keeley Hawes alias Zoe. Die erste Folge setzt gleich Maßstäbe für das, was im weiteren Verlauf im Hinblick auf Spannung, Action und zwischenmenschliche Verwicklungen von der Serie zu erwarten ist. Wilde Schießereien gibt es eher selten, wenn die Agenten ihre Ziele beschatten, infiltrieren und schließlich ausschalten. In brenzlige Situationen geraten sie dennoch. Besonders einige Cliffhanger und gewagte Wendungen treiben den Blutdruck in die Höhe. Nebenbei kommt den Figuren auch ihr Liebesleben des Öfteren in die Quere. Das ehrgeizige Anliegen, das Spionagegenre zu modernisieren, ist vollauf gelungen. Davon zeugen nicht nur der frische Look, der stylisch ist ohne zur reinen Hochglanznummer zu verkommen wie amerikanische Krimipendants, sondern auch die Einarbeitung aktueller Themen und Ereignisse. Realitätsnah und rasant in Szene gesetzt von den Machern um Drehbuchautor David Wolstencraft und top besetzt mit jungen Talenten und alten Hasen wie Peter Firth und Jenny Agutter und geschmückt mit Größen wie Hugh Laurie in Nebenrollen, verspricht „Spooks“ ab dem 2. November jeweils um 22.30 Uhr auf ZDFneo das, was die Fernsehlandschaft hierzulande sonst immer mehr vermissen lässt: anspruchsvolle, intelligente und hervorragend gemachte Unterhaltung. Die einzelnen Episoden werden am Folgetag stets im Spätprogramm des ZDF wiederholt. (TD)


Bilder © ZDF/Joss Barratt, John Rodgers

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