15.9.09

Only the good die young ...: Patrick Swayze – ein persönlicher Abschied von einem Held meiner Jugend

Heutzutage schwärmen die weiblichen Teenies für Robert Pattinson aus “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” oder Zac Efron aus den „High School Musical“-Filmen, und manche Erwachsene schütteln milde lächelnd den Kopf ob der Hysterie um diese jungen Idole. Darüber vergessen sie gerne, dass es in jeder Generation Stars gab, die Mädchen zu Schreikrämpfen hingerissen haben. Ich war nie der Typ für solch öffentliche Gefühlswallungen, stattdessen habe ich in den späten 1980ern und frühen 1990ern lieber zuhause still meine Favoriten angehimmelt, BRAVO-Artikel über sie verschlungen, Soundtracks (auf LP!!) angehört und VHS-Kassetten abgenudelt. Zu meinen erklärten Lieblingen zählte Patrick Swayze, der jetzt mit gerade mal 57 Jahren seinen Kampf gegen den Krebs verloren hat.

Alles begann – nein, nicht mit Dirty Dancing. Es war Januar 1987, und wohlweislich hatte ich meinem Vater Leerkassetten für den Videorekorder abgeschwatzt. Das ZDF strahlte eine US-Miniserie aus, in der es um den Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten ging und um zwei Freunde, die sich dadurch auf feindlichen Seiten wiederfanden. Ich war Fackeln im Sturm (North and South) vom ersten Moment an verfallen. Anders als meine Schwestern hing ich mein Herz aber nicht an den guten George Hazard (gespielt von James Read), sondern an den verträumten und gebeutelten Orry Main – und den Schauspieler Patrick Swayze. Ich litt mit dem ehrenhaften Mann aus South Carolina, als er im mexikanisch-amerikanischen Krieg schwer verwundet wurde und jahrelang seiner verlorenen Liebe Madeline (Lesley-Anne Down) nachtrauerte. Es folgten weitere sechs Episoden, die mich wieder gebannt vor dem Fernseher hielten und in denen es für Orry und Madeline auch endlich das ersehnte Happy End gab.

„Dirty Dancing“ kam erst danach, war aber natürlich Pflicht-Programm, genauso wie drei Jahre später Ghost - Nachricht von Sam. Wie Millionen andere war ich verzückt, wie Sam mit seiner Molly (alias Demi Moore) an der Töpferscheibe zu den Klängen der „Unchained Melody“ von den Righteous Brothers kuschelte und seine Liebe zu ihr mit ins Jenseits nahm. Auch wenn es danach deutlich ruhiger um den Mimen wurde, der sich vom Hollywoodrummel fernhielt und der nicht mit Skandalen sondern einer über dreißigjährigen Ehe von sich reden machte – diese Filme wurden im Laufe der Jahre zu Klassikern, und seine Rollen werden ihn über seinen Tod hinaus unvergessen machen. Die nächsten Tränchen, die ich beim Anschauen der DVDs verdrücke, werden auch ihm gelten. Wie sagte Sam so schön zu Molly: „Die Liebe im Innern, die nimmt man mit.....wir sehen uns."

Szenenbild © Paramount Home Entertainment

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