20.5.10

Rezension: Emma Wildes - Eine unzüchtige Lady

Historical
EMMA WILDES
Eine unzüchtige Lady

An Indecent Proposition
Blanvalet, TB, 7,00 EUR

Ascot, 1812. Nicholas, Herzog von Rothay, und Derek, Graf von Manderville, behaupten nach einer durchzechten Nacht der jeweils beste Liebhaber zu sein. Am nächsten Morgen würden sie die Wette am liebsten vergessen, doch es spricht bereits die ganze Stadt darüber. Als Schlichterin meldet sich die junge Witwe Caroline Wynn bei ihnen, die wegen ihres brutalen Ehemannes zwar nie wieder heiraten, aber dennoch die wahre körperliche Liebe erleben möchte. Nicholas ist sofort von der kühlen, aber wunderschönen Dame fasziniert und bittet um eine ganze Woche allein mit ihr. Dabei lernen sie sich auch menschlich näher kennen und verlieben sich. Doch Nicholas wurde einst von einer Frau schwer enttäuscht und kann nicht zu seinen Gefühlen für Caroline stehen. Derweil entdeckt Derek sein Herz für Annabel, das Mündel seines Onkels.

Emma Wildes „Eine unzüchtige Lady“ baut sehr sanft eine gefühlvolle Handlung auf, die sich um zwei Paare dreht. Während es bei Caroline und Nicholas in expliziten erotischen Szenen heiß hergeht, muss Derek das Vertrauen seiner geliebten Annabel allein durch Worte gewinnen. Die Helden sind in ihrer Charakterisierung eine Spur zu ähnlich geraten, beide sind Schwerenöter, leben aber einen eigenen, aufrechten Ehrenkodex, was sie sehr liebenswert macht. Die Heldinnen wirken durch ihre Mischung aus Kühnheit, Stolz und Emotionalität sympathisch. Leider ist Carolines Motivation unverständlich. Wieso eine misshandelte Frau sich freiwillig mit zwei ihr fremden Männern abgibt, ist nicht nachvollziehbar. Auch die Nebenfiguren sind ein wenig blass und damit recht stoisch geraten. Das schmälert aber nicht das Lesevergnügen. Weitere Romane der Autorin sind vom Verlag bereits angekündigt. (DH)

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